Unglaublich, was unsere Schüler über uns sagen ... und schreiben
07.10.2012 | FAHRSCHUL-NEWSAn Feedback von unseren Schülern sind wir gewöhnt und freuen uns natürlich immer sehr darüber. Da gibt sehr viel Lob und manchmal auch Kritik. Dann versuchen wir uns weiter zu verbessern und daraus zu lernen. Das sind wir schließlich unseren Kunden schuldig und können auch nur so wachsen. Aber manchmal sind selbst wir überrascht, wie und wie intensiv unsere Schüler sich mit Ihrer Ausbildung bei uns auseinandersetzen. In diesem Sinne ein aufrichtiges "Danke" für diese Ausarbeitung:
Ohne Schrein zum Führerschein
ein Vergleich zwischen WoW und Autofahren
eine anthropologische Studie über die Brömmelkamps
was ich bei Olli lernte
Ich las einen Slogan „Spielend zum Führerschein“
Ein Spiel also, für das man auch noch einen Schein bekommen soll-, klasse!
Unter dem Motto „Schau dich schlau“, fing ich an mich fach- und volksgerecht zu informieren.
Die Sendung hieß “So leben wir Deutschen- der Verkehrsübungsplatz“.
Ein Tag vorher hab ich „Der Exorzist“ gesehen, was soll ich sagen, gewissen Handlungsähnlichkeiten waren nicht von der Hand zu weisen.
Ein Teddybärpappi , sein Kombi und 30 Jahre lang unfallfrei Fahren.
Die göttliche Dreifaltigkeit, trifft auf den fiesesten Dämonen der Finsternis.
Er ist blond, sieht aus wie ne Barbie und wiederholt, das sich in die Hirnwindungen des Vaters bohrende Kichern, immer drei Sekunden bevor sie die Karre abwürgt.
Das Kichern, in dem sich Desinteresse und eine tierische Unwissenheit paaren. Wir sind bei Versuch Nummer 22 und es geht um den Blick des Vaters.
Der Vater hat den Kriegsdienst mit Sicherheit verweigert, sein brutalstes Vergehen geschah in seinem dritten Lebensjahr, als er einer Fliege mutwillig einen Flügel heraus riss.
Nebenbei, meinem eigenen Bruder ist im gleichen Alter Schlimmeres widerfahren , als er mit seinem Dreirad, auf eine öffentlichem Parkplatz fröhlich seines Weges fuhr.
Er hielt sich auch an die Bestimmungen der StVO, was man vom Hamster der kleinen Nachbarin, die diesen zum Spielen mit raus brachte, nicht behaupten kann.
Das war wahrscheinlich auch der Grund dafür, das selbiger Hamster von dem Dreirad erfasst wurde und diesen förmlich dazu zwang, mit herausquellenden Augen seinen vorzeitigem Ende entgegen zusehen.
Nun gut, es war nicht meines Bruders Absicht, was sich von dem Fall mit der Fliege deutlich unterscheidet.
Wenn man allerdings den Blick des Hamsters mit dem des Vaters vergleicht und sich zusätzlich die wichtigsten Szenen des „Exorzisten“ vor Augen hält, so haben wir gleich drei Übereinstimmungen.
Auch die anderen Teilnehmer dieser Sendung, die sich tierisch darüber freuten, das ihr Nichtskönnen im Fernsehen ausgestrahlt wird, konnten mich nicht von meinem Bauchgefühl abbringen, einer der beiden auf den Vordersitzen, war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Psychopath...
Nein, mein Gefühl trügte mich nicht, es wurde sogar stärker, es war die pure Angst...
Das also waren unter anderem meine Mitspieler...
Doch ich nahm schließlich doch meinen ganzen Heldenmut zusammen, die Rolle des Psychopathen, war, zumindest in dem Wagen in dem ich lernen sollte, mit Sicherheit in meiner Hand, soviel war mal sicher.
Jetzt hieß es nur noch sich einen anständigen Lehrmeister zu suchen.
Ein rotes Auto mit der Aufschrift „Ohne Schein zum Führerschein“, überzeugte mich quasi auf der der Stelle.
Ich machte den Führerschein. Ich hinterm Lenkrad und neben mir der Fahrlehrer, seine Augen vor Schreck weit aufgerissen, aber..., das Alles in friedlicher Stille.
SA-GEN-HAFT!!
Kurze Zeit später, saß ich in einer Art Büro/Schulklassenmischung, in dem mir eine attraktive Frau erklärte, das ich ihr nur die Ersparnisse der nächsten 8-10 Monate geben soll und es könnte los gehen.
Ich weiß nicht woran es lag, aber ich war begeistert und es ging los.
Dafür erhielt ich die neuste Version des Regelwerks und einen anständigen Lehrmeister.
Wie soll ich es sagen, das Regelwerk lässt sich am besten durch einen Vergleich erklären.
World of Warcraft zum Beispiel, der Satz:“ Ich bin Thomas D und ich bin Krieger!“, hieße in der verkehrstechnischen Übersetzung:“Ich bin Kevin Brömmelkamp und ein offensiver Fahrer!“
Bei WoW ist es so, dass die genaue Beachtung der Spielregeln, nicht so wichtig ist, man darf trotzdem mitmachen und Improvisation belebt das Spiel ungemein.
Beim Spiel „Autofahren“, ist es genau umgekehrt, erst muss man die Regeln kennen, dann erst darf man mitmachen, obwohl Improvisation dieses Spiel ungeheuer beleben kann, dazu aber später mehr.
Mein Lehrmeister hieß Alex, er war, um es einfach auszudrücken, eher ein Verfechter des WoW- Regelwerks, was die Fahrten frei unter dem Motto:“Je weniger ich seh, desto mehr Gas geb´ ich...“, doch recht spannend gestaltete.
Aber da wir ja beim Spiel „Autofahren“ sind, fanden es die Leute nicht so toll, dass er so wenig Regelwerk erklärte und er musste gehen.
Hier liegt jetzt wieder der klare Vorteil beim „Autofahren“, denn wer zu blöd ist, den Leuten das Fahren beizubringen, ist dennoch nicht ganz aus dem Spiel draußen.
Erst wenn auch auf Privatfahrten die Improvisation weit fortgeschritten ist und somit andere Mitspieler gefährdet, verletzt oder gar getötet werden, wird man verschieden lang, oder auch für immer vom Spiel verbannt.
Ein Rauswurf kann allerdings ein spektakuläres Ereignis sein, was das Zusammenspiel aus ganz kleinen Zufällen, ein paar Naturgesetzen und der Physik hervorbringen kann, kann nahezu erstaunlich sein.
Man kann die Spannungsfaktoren weit erhöhen, sogar in dem Ausmaß, das russisches Roulette mit sieben, von acht möglichen Kugeln, vergleichsweise totsterbenslangweilig wäre.
Dies verlangt allerdings entweder ein großes Maß an Dämlichkeit oder ein hohes Maß an Intelligenz, die man dazu nutzt, mögliche im Regelwerk beschriebene Gefahren zu erkennen und mutig auszuführen.
Der Optimalfall sieht dann wie folgt aus:
man streitet während der Autofahrt heftig mit seiner Freundin, hat während dessen zwei Promille im Blut und den besten Freund mit dem sie schlief, per Handy am linken Ohr, man fährt gemütliche 180 Km/h, versucht sich gerade noch mit der rechten Hand den Joint anzuzünden, da plötzlich, muss der Vordermann, die lahme Schnecke die nur 2 Meter vor einem fährt, scharf bremsen...
Ein gutes Zusammenspiel der nun folgenden kleinen Zufälle und der einzelnen physikalischen Komponenten und eine hohe Punktzahl ist einem in der Flensburger Highscore Liste fast schon sicher.
Allerdings nur wenn man überlebt, leider darf man dann aber nicht mehr mitmachen.
Man bekommt eine angemessene Strafe und wird zu Tests geschickt, die einem sagen, dass man ein Psychopath ist.
Was schon seit dem Verkehrsübungsplatz klar war, wird einem nun schriftlich betätigt, tragischerweise wird einem nun die Erstellung eines neuen Charakters nahezu unmöglich gemacht.
Hier ist WoW wieder einfacher.
Aber von diesen strategischen Meisterplanungen war ich nun wieder weit entfernt, denn da ich nun wieder einen neuen Lehrmeister brauchte, stellte mir mein Regelwerkvermittlungsladen einen neuen.
So trat er in mein Leben, „Olli“!!!
Olli war ein schlanker, sehr großer Scheinriese, denn ich glaube in Realität waren wir gleich groß, dennoch sah ich orientierungslos zu ihm auf.
Orientierung-, eine Sache, die Olli sehr wichtig war, unter WoW Regelungen, hätte man sagen können , dass Olli ein Spielverderber war, denn er hasste nichts mehr, als freie, risikoreiche Improvisation.
Doch gleichzeitig vermittelte er einem sehr unmissverständlich, dass er so auf das Regelwerk fixiert war, dass selbst ich dieses Spiel in seiner noch frühen Phase, alles andere als langweilig fand, was den Fakt des Spielverderbers sehr schnell relativierte.
Ja er war ein Meister seiner Fachs, der mich ständig an die Grenzen meiner Konzentrationsfähigkeit trieb, das allerdings mit seinem unverwechselbaren Charakter und ohne seine Stimme zu erheben.
Da saß ich kleiner Psychopath nun, der im Angstschweiß ein „Rechts vor Links“ zu verpassen badete und seinen anarchistischen Spieltrieb, gegen die Einübung eines Regelwerks eintauschte..., Regeln..., die einem auch noch alles abverlangen.
Mein Spieltrieb und mein Ruf nach Freiheit gefangen in einem faradayschen Käfig, mit diesem sarkastischen Menschen, der jeden noch so kleinen Fehler aufdeckte.
So kehrte es sich um, „Ohne Schrein Zum Führerschein“- ja manchmal hätte ich gern geschrien...
Ich glaube es ist der Charakter eines Fahrlehrers, der einen dazu bringt, nahezu unmögliche Denkleistungen zu koordinieren, so das man nach dem zwanzigsten Abwürgen tatsächlich 3 Meter weit fährt und noch nie in seinem Leben einen derartigen Stolz empfunden hat.
Olli´s Charakter war in dieser Hinsicht eine spanne Mischung, so sah ich in ihm die Vereinigung aus Bruce von dem Topmodells, Atze Schröder und meinem Chef...
Er war halt ein Kind des Ruhrgebiets, seine Eltern ähnlich wie meine, nur keine puren WDR 4 Hörer und er erinnerte durch diesen teils gemeinsamen Schicksalsweg und durch seine erlernte Schlagfähigkeit an Atze in interlektuellerer Form.
Der Bruce lässt sich nicht ganz so einfach erklären, es ist aber eine Tatsache, was der Bruce für´s Laufen ist, ist der Olli für´s Fahren, auch wenn Olli das auf wesentlich heterosexuellere Weise tat, so verwirrte er mich doch öfters, durch sich fast ausschließende nahezu schizophrene Verhaltensweisen.
Mit dem Satz:“Mach mal ´nen schicken Schulterblick, sorgte er bei mir doch eher für Verwirrung. Ich legte meinem lasziven sexy Blick auf und guckte nach links, senkte mein Haupt bis fast auf die linke Schulter, so wie Kate Moss auf dem Catwalk, kurz vor der Drehung und bog geschmeidig rechts ab.
Ich war mir meiner Sache sicher, ich war sexy, sexy, sexy...., Blinker und und Innenspiegel, alles klappe wie von selbst , doch bevor ich mein Meisterwerk beendete, indem ich mein Teng in linken Außenspiegel prüfte, spürte ich die Vollbremsung die Olli vollzog.
Er blickte mich mit einer Mischung aus völliger Überraschung, Verständnislosigkeit, ja fast Missachtung an und fragte mich, was ich da bitte gemacht hab, links gucken und rechts abbiegen...Man kann es aber auch genau nehmen...
Aber wer diese letzten Zeilen las, kann verstehen warum ich an dieser Stelle lieber irgendein Stuss gelabert habe, ich als Metaller, erkläre meinem Fahrlehrer meine Fahrweise anhand von Germany´s next Topmodell, nee, nicht wirklich, dann lieber für vollends blöd gehalten werden.Kommen wir noch zum dritten Charakter- meinem Chef, ein kleiner aufgeweckter intelligenter Mann, der neugierig seine Ohren überall hat und einem in Blick und Wort, die Lebensweise des immer währenden Sarkasmus, schon fast in penetrant gemeiner Weise vor Augen führt.
Diesen Charakterzug hat der Olli auch- die Neugierde zum Beispiel, der Mensch guckt nicht in den Spiegel, weil er wissen will, wie gut er aussieht oder ob der Teng sitzt, nein der will einfach nur wissen, was hinter ihm los ist. Bei Bruce undenkbar. Zudem bekommt er jeden Fehler mit, der innerhalb und sogar außerhalb des Autos passiert.
Der Blick dem man erntet, nachdem man den Wagen das vierte mal, man wird ja besser,abwürgte , bis man raus findet, dass man den ersten Gang einlegen sollte, gepaart mit dem passenden Kommentar ist einfach unbezahlbar...
Sarkasmus kann Spaß machen, auf der richtigen Seite.
Aber er ist auch einer von den Guten, denn als meine Freundin und mein damaliger Mitbewohner kurz beim Anfahren zuschauten, klappte alles, Olli legte mir den Gang ein.
Danke...
Was man allerdings noch für eine gute Zusammenarbeit mit dem Fahrlehrer braucht, ist die Bereitschaft sich nach Pawlow in einigen Dingen klassisch konditionieren zu lassen.
Für mich als Pädagogen ein gefährliches Randgebiet.
Ein normaler Mensch denkt: links abbiegen, also abbremsen, zweiter Gang, Spiegel, Blinker, Schulter, lenken....
Ich denk: Links abbiegen, ganz einfache Konditionierung, abbremsen, zweiter Gang, Pawlow, Blinker, Mc Doof Schild, Gang, ...äh nein..., Speichelbildung, dann Olli´s Vollbremsung, der mich sarkastisch anguckt während ich Hunger bekomme...
Also wieder Stuss labern, aber nach dem vierzigsten Mal, vergisst man immer mehr über dem pädagogischen Hintergrund nachzudenken und macht nur noch jedes zweite Mal nen Fehler, was auch die Laune des Fahrlehrers steigert.
Manche Dinge können einen Pädagogen in einen Konflikt zwischen Medien und Verkehrsregeln werfen.
Ich sehe einen Konflikt, aus der Rechts vor Links Regel und dem mir von dem Medien eingeimpften Überlebenstrieb.
So fragt mich dieser über genaue Regelfetischist, warum ich in dieser Situation zuerst kurz nach links gucke .
Realitätsbezogenen „So leben wir Deutschen“-Guckern ist es klar.
Ganz klar: zweiter Gang, nicht an Pawlow denken, spiegeln und der ganze Kram und dann dieses Bild in meiner Vorstellung. Der blonde Dämon von Verkehrsübungsplatz, wie auch immer, aber sie könnte den Lappen haben, Lebensgefahr!!!
Der von rechts kommt weiß eh, das ich ihm die Vorfahrt klauen könnte, aber von links, wenn der Dämon wirklich kommt. Angst. Also guckt man zumindest kurz nach links, nicht mal schick oder lasziv.
Trotzdem die Vollbremsung und die Frage, was das bitte sollte...
Gut, keine Topmodells, kein Pawlow, also erkläre ich Olli diese medientechnisch völlig korrekte Entscheidung.
Medienpädagogik und Fahrlehrer sind nicht zu vereinen, das ist mir jetzt auch klar und der erzählt mir noch was von vorausschauender fahren.
Mein ganzes Leben zog grad vor Angst an mir vorbei und ich sah sogar schon den Blick meines enterbten Hip- Hop Sohns, vorausschauender ist nicht möglich.
Nur pures Hinnehmen und die völlige Missachtung dieses Konflikts ließ die Fahrstunde wieder entspannter werden.
Doch betrachten wir noch mal den Spielfaktor des ganzen, die Regeln lernt man natürlich nicht nur im Auto, sondern auch im Theorieunterricht. Es ist so ähnlich wie ein WoW Forum, hierzu dient der halbe Klassenraum.
Man bekommt alles noch mal live erklärt, was in den Regeln steht- toll.
Nun setzt man sich zu zwei schlanken Mädels an einen Tisch, die essen nämlich nur zwei von den heiß begehrten Bonbons, die es da gibt.
Die Bonbons und das Erlernen welche Fehler später in der freien Improvisation hohe Punkte bringen, sind der Grund warum man da ist.
Bei Olli hatte ich leider wenig von diesen Stunden, am meisten hatte ich diese bei einem tollen Menschen namens Ingo.
Das erste mal als ich Ingo sah, war wie er kurz vor Theorie, einer mit Kopftuch bekleideten türkisch stämmigen Mitbürgerin das Einparken vor der Fahrschule lehrte, die Mutter und die Oma hinten drin...ein Bild was ich nicht so schnell vergaß und die Integrationsgedanken in meinem Kopf durcheinander brachte...
Nach soviel geballter und abgesicherter Keuschheit in Wort und Gedanken, brauchte er wohl in der Theoriestunde etwas Zerstreuung. Es ging um Bahnübergänge und Ingo fragt mit verschmitztem Grinsen, wo man landet wenn man das Wort „Andreaskreuz“ in Google eingibt. Meine Hand hob sich, ich grinste, aber dann stellte ich fest, es war die einzige Hand die sich hob. Da denk man die Jugend ist grundversaut, Pete Doherty und Amy Winehouse, was passiert wenn Britney aus dem Auto steigt, müssten die doch auch wissen, als meine Antwort, nun schon schon nicht mehr grinsend: „Man landet auf ´ner SM Seite !“war, guckten mich ca.15 Mädels verachtend und erschreckt an, drei Junges auch und nur die zwei in meinem Alter kamen aus dem Grinsen nicht mehr raus...
Nun 31 und 18 bis 19 ist schon ein Unterschied und die naiv aber verachtenden Blicke meiner Tischnachbarinnen überzeugten mich, das ich mit meiner jetzigen Band, die ich doch eigentlich für brav halte, doch noch skandalfähig wäre...
Als Ingo erzählte das er nach einem Streit mit seiner Frau schon mal nen Unfall baute und somit die Schuldfrage für ihn völlig klar war, hätte mich ja mal interessiert wie er die Sache mit dem Rechts vor Links bewertet, medial oder verkehrstechnisch, ich ließ die Frage aber doch, die Mädels waren ja eh schon vergrault...
Beladung-, auch ein ganz tolles Thema..., wie weit darf sie wann nach vorne raus gucken?
Was lernt ein Metaller auf dem Weg nach Wacken???Erstens:in einen Fiat Panda passen 8 Leute. Zweitens: in eine Tarnhose passen 14 Bier, der Rest ist reine Improvisation. Aber hier wollen die alles wissen.
Die Schlüsselfiguren sind die Brömmelkamps.
Uwe Brömmelkamp und seinen Blick lernten wir schon kennen, sowie seine Tochter Chantal, in ihrer dämonischen Gestalt und kurz Sohn Kevin mit seiner offensiven Fahrweise, bei dem man gespannt sein darf, wie weit er es in diesem Spiel in der Flensburger Highscore Liste schaffen wird. Doch das sind natürlich nicht alle aus der Familie.
Opa Brömmelkamp, Hut, Hosenträger, Wackeldackel, der immer mit dem Kopf an die Klorolle stößt, die fein unter der Pudelmütze verstaut ist. Er ist ein Beispiel für ein Verkehrsteilnehmer der beweist, das in der absoluten Ruhe eine improvisationstechnisch, ausgefeilte, Nerven raubende Kraft stecken kann.
Doch die absolute Heldin ist die Oma, dabei hat sich nicht mal den Führerschein, dafür aber ist sie eine Meisterin, in besagten, nahezu unmöglichen vorauszusehende Situationen, die den Verkehr mit einer gewissen Spritzigkeit erfüllt, aber besser keine Bildsprache in diesem Fall.
Man sollte wissen, Oma Brömmelkamp hat eine neue Hüfte bekommen und ist mit ihrem Gehwagen eigentlich nicht mehr die schnellste...
Sie steht an einem Zebrastreifen und ist derart vertieft in ein Gespräch mit Oma Koslowski vom überm EDEKA.. Der Enkel von Hilde Wischolek ist ins Heim gekommen, musste ja so, der besaß ja auch dasselbe Schießspiel wie dieser erfurter Amokläufer.
Liebe Oma, an dieser Stelle sei angemerkt, Kevin besitzt das selbe Spiel und den Führerschein, er ist zwar bis jetzt an Test und Psychopathenschein vorbeigekommen, aber ich bin mir nicht sicher, vor wem ich mehr Angst hätte. Doch zurück zum Geschehen.
Du willst links abbiegen, das Links wo Olli sitzt, siehst die beiden ins Gespräch vertieften Omas, wartest sogar noch kurz und dann zeigt Oma Brömmelkamp, was sie verkehrstechnisch noch so drauf hat. Denn in dem Moment, wo du dir sicher bist Oma schnackt, du kannst einbiegen, setzt sie das „eigentlich ist sie mit dem Gehwagen nicht mehr die schnellste“ außer Kraft, lässt dir in ihrer Güte 1,17m Bremsweg und springt dir mitten vor die Karre.Das von deiner Versicherung gezahlte neue Knie von Oma würde selbiges Geschehen in Zukunft nur um Sekundenbruchteile verlangsamen, sei dir sicher.
Aber das ist natürlich längst noch nicht alles was Oma kann.
Man stelle sich vor, Herta Berta Whillemine Brömmelkamp regt sich so auf wie 1964 als Opa Gustav Adolf sich besoffen auf der Hochzeit von Magda und Hubert so daneben benahm, allerdings ist es diesmal ein Streit mit Opa, der patu nicht darauf verzichten will, seine Beta- Blocker mit achtzig prozentigem Strohrum einzunehmen.
Die Balkontür steht auf, Oma wirft den Blumentopf , Opa bückt sich, die Pflanze raus auf die Straße...
das vom dumpfen Aufprall abgelöste Quietschen der Reifen von dem Wagen , der die Pflanze ab bekam und in die parkenden Autos daneben fuhr, signalisiert dem aufmerksam Theorie verfolgenden Fahranfänger sofort folgendes Phänomen:
Die ohne gültige Fahrerlaubnis lebende Herta Berta Whillhelmine Brömmelkamp machte sich durch ihren treffsicheren Pflanzenwurf soeben von der frustriert wetternden Hausfrau, zum Unfall verursachenden Verkehrsteilnehmer,- wie gesagt, das ganze ohne Führerschein und in ihrer eigenen Wohnung. SA-GEN-HAFT!!!
Theorie und solche Statisten wie die Oma, sind im erfolgreich geplanten Spiel „Autofahren“ebenso wichtig, wie die Eigenplanung seiner persönlichen Verfassung.
Diese Statisten erhöhen den nicht planbaren Risikofaktor und sorgen, wie wir es im Zebrafall sehen, für eine gerechte flensburger Punkteverteilung im Spiel.
Das letzte interessante in der Theorie Stunde ist noch die interaktive Tafel, die kann Videos zeigen, als Magnetboard fungieren, das Theoriemenü zeigen, Kaffee kochen kann sie zwar nicht, man kann aber sogar auf ihr schreiben. Genau das ist das Beste, denn um das Ding wieder leer zu bekommen, muss man nur ein Kreis um das Gemalte machen und in den Kreis ein Punkt. Das ist der Moment in dem man feststellt, das Fahrlehrer auch nur Menschen sind..., die stelle sich blöder an ,als die Chantal Brömmelkamp auf dem Übungsplatz, aber falls sie es mal schaffen, lassen die sich feiern und drücken die Applausfunktion der Tafel, pädagogisch ne gute Motivation..., will ich auch haben, aber im Auto, ...richtig abgebogen, Applaustaste und Jubel des Fahrlehrers, naja wer weiß was
Olli´s Navi wirklich kann.
Man sieht um einen Regelfetischisten wie Olli glücklich zu machen, muss man eine ganze Menge lernen.
Und was soll ich sagen, ich lernte eine Menge bei Olli, er schaffte es wenn ich willkürlich meine männlichen und weiblichen Verhaltensweisen wechselte, mich zu konditionieren, mir unlogische Regeln verständlich zu machen, das selbst ich begriff, das sich längst nicht alle so im Verkehr benehmen wie im Fernseher, oder in der Notschlafstelle, dem Arbeitsplatz, für den ich dieses Spiel lernen soll.
Mein Fazit ist also, Autofahren ist viel spannender als WoW, auch wenn einige Dinge psychologisch und regeltechnisch verbraucherfreundlicher anwendbar sein sollten, allerdings bewundere ich den Job des Fahrlehrers.
Ich habe festgestellt Fahrstunden fördern den Glauben. Es ist üblich, das der nachfolgende Fahrschüler, den der grad seine Stunde beendete, nach Hause fährt. Was soll ich sagen, eines Tages stellte ich fest, das es diese blonden Dämonen wirklich gibt. Und ich habe nie so gebetet, wie in diesem Momenten, in denen ich hinten drin saß. Da hält die auf eine Hauptstraße zu und weigert sich konsequent zu bremsen, noch 10 m, Olli hat die Ruhe weg, noch 5 m, nix passiert, in dem letzten 2 Metern geht die in den Anker und Olli is immer noch fröhlich.
Ich hab zwar schon Messerstechereien getrennt und ein Polizist aus dem Brennpunkt in dem ich arbeite, sagte mal zu mir, dass er mit mir dem Job nicht tauschen wollen würde und guckte mich mitleidig an, aber das war ein Klax gegen diesem Moment, denn so empfinde ich, während mein Glauben und meine Gottesnähe gestärkt wird, ich mir zudem denke, so schlimm fahr selbst ich nicht und den Olli angucke, der wie ein buddhistischer Mönch in sich ruht. In diesem Moment fühle ich tiefen Respekt und Bewunderung, blicke wieder orientierungslos zu ihm auf und bete für Olli, dass er immer genug Bremsflüssigkeit in dieser Maschine hat, der er vertraut. Ich könnt das nie, nicht mal wenn ich mir das Fahren beibringen sollte..., dann erst recht nicht...
Wenn wir nun zum letzten Verglich, zwischen Fahren und WoW kommen, sind wir bei der Bezahlung.
WoW: ich zahl ein kleinen Beitrag und darf für ein halbes Jahr lang alles.
Bei der Fahrschule muss ich immer wieder ganz viel Geld zahlen und dar nix ohne Lehrer. Man soll sich Fahrschecks holen, um Olli ab und zu ne Freunde zu machen, sind die Dinger genial, er ist immer ganz ausm Häuschen und sagt, nun muss er keine Überstunden für die Abrechnung machen. Ich stellte aber zu seinem Leidwesen fest, dass Barbezahlung genauso klappte, doch der freudige Blick seiner Freundin, wegen des aus Überstunden bezahltem Pullover, müsste schließlich unbezahlbar sein...(Olli, es gibt, interessanteres als Pullover...)
Was sonst noch alles passieren wird, wie die Prüfungen in Theorie und Praxis aussehen, was aus Kevin wurde, das alles in Teil 2!!! Also wenn ich eine Stufe weiter bin und selber auf Punktejagd gehen darf.
In diesem Sinne eine gute Fahrt, vor allem dem Olli....